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Pfadi-Sommerlager im Harz

Erstellt am 03.09.2025 Bild des Artikels, das voran gestellt wurde

In diesem Jahr sind turnusmäßig die einzelnen Stufen des Stammes in ihre eigenen Sommerlager gefahren. Somit hat sich die Pfadi-Stufe zu ihrem eigenen Sommerlager in den Harz aufgemacht. Um die Region von vielen Orten aus zu erkunden, haben wir an insgesamt drei Orten unser Lager aufgeschlagen. Angereist sind wir lediglich mit dem Kirchenbulli – vor Ort gab es viele Ausflüge, Wanderungen und auch das ein oder andere kulinarische Highlight.

Unseren ersten Halt machten wir beim Campingplatz Harzklub-Wanderheim Wildemann, wo wir unsere zwei Kohten und die Jurte aufbauten. Der Platz war wirklich schön, hatte in der Nähe einen kleinen Badetümpel und auch von der Ausstattung sagte er uns zu. Als die Zelte standen, sind wir alle zusammen erst einmal einkaufen gefahren – ein Erlebnis, was sich in den nächsten Tagen häufiger wiederholen sollte. Da der Tag schon etwas fortgeschrittener war, entschieden wir uns für ein eher einfaches warmes Essen für den Abend (Käse-Toasts) und deckten uns auch gleich mit Proviant für die nächsten Tage am Platz ein. Dort wieder angekommen wurde das Essen zubereitet, gegessen und der Abend noch in der Jurte verbracht – regnerisch war es den ganzen Tag über.

Am Sonntag, den 03. August gab es zum Frühstück Pfannkuchen und im Anschluss bereiteten wir uns auf unsere erste Wanderung vor, um die Iberger Tropfsteinhöhle zu besichtigen. Dort erwartete uns ein Museum, dass auch die Geschichte des Bergbaus des Harz sowie die Funde aus den Höhlen der Gegend zeigte und präsentierte. Die anschließende Führung in der Tropfsteinhöhle war auch sehr schön. Als wir wieder zurück am Platz waren, erkundeten wir dort ein wenig die Umgebung, schauten uns den Badetümpel an und verbrachten den Tag noch mit Gesellschaftsspielen.

Der Montag war für uns der Abreisetag vom ersten Platz und wir zogen weiter zu unserem zweiten Platz zum DPSG Pfadfinderzeltplatz Eggerode. Dort angekommen haben wir erst einmal unsere neuen Nachbarn kennengelernt, die ebenfalls dabei waren, ihr Lager aufzubauen: Die Royal Rangers aus Husum. Als unser Lager stand, wir uns entsprechend eingerichtet und organisiert hatten, ging es für uns aber erst einmal wieder einkaufen. So langsam fing es an, dass die Pfadis mehr und mehr den Blick dafür bekamen, nach welchen Artikeln sie sich im Laden umschauen sollten, um ihre Mahlzeiten wahrnehmen zu können – und das der Blick auf Süßkram und Softdrinks nicht so ganz dafür ausreicht ;) Am Abend nahmen den mitgenommenen Pizzaofen in Betrieb und waren erstaunt von unseren Nachbarn, die in kürzester Zeit eine kleine Zeltstadt mitsamt Lagerbauten errichtet hatten.

Das Konzept, was die DPSG für die Pfadi-Stufe vorsieht, ist, dass die Jugendlichen selbstbestimmt Wagnisse eingehen sollen, um so auch neue Wege bestreiten zu können. Dies führten wir als Pfadi-Leitung insbesondere auch am Dienstag so durch – und die Pfadis lernten so auch viele Neues. Beispielsweise auch, was passiert, wenn Hinweise der Leitung eher als Optional angesehen werden, was bei einem Kohtenaufbau so beachtet werden sollte. Der Regen in der Nacht war da ein guter Lehrmeister. Zum Glück ist nicht all zu viel passiert, jedoch waren die Pfadis erst einmal damit beschäftigt, ihre Kohte entsprechend wieder witterungsbeständig aufzubauen. Am Nachmittag klarte das Wetter aber auch wieder auf und wir nutzten die Gelegenheit, um die Umgebung kennenzulernen. Unsere Wanderung an diesem Tag ging nach Thale, um dort an der Teufelsmauer entlang zu wandern. Am Ende ging es nochmal einkaufen, um dann den Abend mit essen und Lagerfeuer ausklingen zu lassen – inklusive des Ohrwurms eines Lagerlieds der Royals mit dem Titel „Alles alles tun“.

Am Mittwoch, den 06. August, ging es für uns mal mit dem Kirchenbulli zu einem etwas entfernteren Ort. Wir schauten uns den Harzdrenalin Titan RT an – einer der längsten Hängebrücken. Der Blick bei der Rappbodetalsperre war atemberaubend. Nach dem diesmal etwas weniger körperlich als physisch anstrengendem Tag ging es wieder für uns Richtung Zeltplatz, wo zwei Pfadis beim Wraps-Essen natürlich auch nicht vor der Tortilla-Wrap-Challenge halt machen konnten. Am Abend gab es dann noch Waffeln, frisch aus dem Lagerfeuer – dem mitgebrachten Waffeleisen sei Dank.

Ausgeruht vom Mittwoch ging es am Donnerstag für uns Rauf auf den Brocken. Gestartet sind wir hier von Schierke und haben uns für den Aufstieg für den Eckerloch-Steig entschieden. Steil und felsig ging es dann noch bis hoch zum Brocken. Dort oben genossen wir die Aussicht und begaben uns nach einer Mittagspause dann auch wieder auf den Abstieg, den wir in zwei Gruppen geteilt wieder über den Eckerloch-Steig und über die alte Bobbahn vornahmen. Beim Auf- und Abstieg bewunderten wir auch die Harzer Schmalspurbahn, die sich schnaufend den Berg hocharbeitete. Am Zeltplatz wieder angekommen, gab es Flammkuchen, frisch aus dem Pizzaofen.

Geübt vom Wandern, ging es auch am Freitag wieder auf Tour. Auf dem Weg zur Roßtrappe bemerkten wir, dass es so etwas wie die Harzer Wandernadel gibt und man dafür Stempel hätte sammeln können – wenn man das passende Heft gehabt hätte. Etwas für die Bucket-Liste fürs nächste mal – wobei die Stempel auf Stirn und Hand auch ganz lustig aussehen. An der Roßtrappe angekommen, genossen wir den schönen Ausblick auf das Bodetal, um im Anschluss den Alpinen Klettersteig runter in Richtung Thale anzutreten. Dort angekommen ging es mit der Gondel hoch zum Hexentanzplatz, wo wir leider nicht mehr mit dem Harzbob fahren konnten. Dafür begeisterte der Spielplatz und wir nahmen einer der letzten Gondeln wieder zurück nach Thale, wo wir nach einem kleinen Einkaufsstopp zum Zeltplatz zurück wanderten. Dort angekommen, war eine spontane „Sprite-Challenge“ auf dem Programm. Zum Abendessen gab es dann Lasagne aus dem Dutch-Oven – die auch nur ein klein wenig verbrannt war.

Samstag war unser letzter Tag am Zeltplatz Eggerode und wir zogen weiter zu unserem dritten Zeltplatz zum Pfadfinderzentrum Ostharz. Ein Teil der Gruppe nahm die Wanderung auf sich und wanderte die ca. 7 Stunden dort hin – während die anderen das Lager abschlugen und dort wieder aufbauten und noch einkauften. Dieser Zeltplatz war etwas rustikaler – aber auch landschaftlich schön gelegen im Selketal. Auch hier hatten wir Platznachbarn – diesmal ein DPSG Stamm aus Krefeld-Hüls. Als unser Lager stand, kam die Wandergruppe auch passend zum Abendessen, bei dem es selbstgemachten Döner gab.

Nach den vielen Wanderungen der Vortage haben wir uns entschieden, die letzten verbleibenden Tage etwas entspannter anzugehen. Am Sonntag besuchten wir das Berkwerkmuseum „Grube Glasebach“ und lernten viel über den Tagebau bei der über zweistündigen Führung kennen. Auch das Museum im Anschluss bot viele Einblicke und es kam auch zu einigen spannenden Gesprächen und Eindrücken. Den späteren Nachmittag und Abend verbrachten wir dann am Platz, lernten die anderen Pfadfinder kennen und bereiteten unser Abendessen vor, wo wir uns diesmal Burger zubereiteten.

Am Montag, dem 11. August, machten wir einfach mal … nichts. Die Pfadis schliefen lange aus und auch sonst verbrachten wir den Tag am Platz und kauften lediglich wieder etwas ein. Der aufmerksamen Leser*Innenschaft ist sicherlich aufgefallen, dass es doch sehr häufig auch um das Essen ging. Auch an diesem Tag nahm das Essen einen besonderen Platz ein – die Pfadis sollten sich diesmal allein darum kümmern, dass es am Abend essen geben kann. Schließlich wurden die Abläufe immer wieder beobachtet und begleitet. Auf das Gericht „Reis mit Ei“ wurde sich geeinigt und dafür auch eingekauft. Als nach einer längeren Suche der exotischen Zutaten im Laden als Erstes Frühlingszwiebeln in den Einkaufswagen gelegt wurden, waren die Pfadi-Leitenden schon ein wenig überrascht. Als dann innerhalb einer halben Stunde auch Reis und Ei gefunden waren, konnten wir uns dann am Zeltplatz an die Essenszubereitung geben. So theoretisch. Man hatte zwar jetzt noch keinen Hunger – aber so in einer Stunde konnte man sich Hunger schon vorstellen. Das das Essen aber auch eine Vorbereitungszeit hat, wurden den Pfadis dann erst 30 Minuten später klar. Als gelernt wurde, wie Reis auch ohne Reiskocher zu kochen ist, musste nun Reis, Ei und Frühlingszwiebel noch zusammengebracht werden – was ohne Zugabe von Öl schon eine gewisse Herausforderung war. Als das Ei eine immer fester werdene Patina in der Pfanne bildete, der Reis sich dadurch auch nicht richtig anbraten lies und das immer festere Rühren den Reis eher denaturierte wurde mit der Zugabe von Gewürzen spätestens beim Pfeffer, der durch die heiße Luft nach oben wehte und tränende Augen verursachte, klar, dass das Essen doch eher zweckmäßig und „nahhaft“ als eine kulinarische Delikatesse werden würde. Die eher geschmacklose feste Masse war am Ende essbar, jedoch nur unter Zugabe der noch verbleibenden Burger-Saucen vom Vortag. Ein Erlebnis, bei denen alle etwas gelernt haben.

Unseren letzten vollen Lagertag am Dienstag verbrachten wir im Wipperia Funpark und fuhren ein paar Runden mit der Sommerrodelbahn. Den Rest des Tags verbrachten wir am Platz und kümmerten uns schon mal so langsam um das Zusammenräumen der Lager-Utensilien. Auch die Pfanne wurde an dem Tag neu eingebrannt – die wurde von der Kochaktion vom Vortag doch ein wenig in Mitleidenschaft gezogen. Am Abend lernten die Pfadis noch eine Tradition aus anderen Stämmen kennen: Bannerklau. Eine uns eher unbekannte Tradition – die wir so nochmal neu kennen lernten. Unser Wappen haben wir dann gegen etwas Süßkram wiederbekommen. Im Anschluss starteten wir mit dem Abschluss-Essen und grillten.

Am Mittwoch war Aufbruch angesagt. Wir packten all unser Material und fuhren den langen Weg mit dem Kirchenbulli wieder Heim nach Marburg. Unterwegs machten wir noch eine kleine Essenspause. Unser Lager endete dann um ca. 16 Uhr am Georg-Gassmann-Stadion.

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